Mit dem Pocket PC Schachprogramm Majestic Chess 1.10 betritt ein großer Oldie unter den Programmierern die Bühne - Dave Kittinger. Vielen immer noch in Erinnerung durch den legendären “Super Conny”, der als erster Schachcomputer in den 80er Jahren lupenreine Königsangriffe inszenierte und spekulative Opfer spielte ("PSH-Algorhythmus"). Die gute Nachricht vorweg: Auch der Majestic Chess pflegt diesen interessanten, aggressiven Spielstil mit Läuferopfern und wilden Angriffen, natürlich auf wesentlich höherem Spielniveau. Auf dem eingesetzten PDA mit XScale 400 MHz Prozessor dürfte er eine Spielstärke zwischen 2300-2400 ELO aufweisen. Nach diesem Turnier sollte eine genauere Einschätzung möglich sein.
 
Der Majestic Chess ist ursprünglich eine reine PC Schachsoftware, vergleichbar in Optik und Anspruch der Chessmaster-Reihe. Die Pocket PC Variante wurde dem Programm kostenlos beigefügt (Zusatz "Free Pocket PC Version") und wurde leider mit einem schweren Fehler ausgeliefert: Die mitinstallierte Eröffnungsbibliothek wird von Majestic Chess nicht genutzt, so dass ab dem 1.Zug die Berechnung der Engine in Kraft ist. Sinnigerweise wechselt das Programm dabei den ersten ausgespielten Zug. Die graphische Oberfäche und Menüführung hat einen professionellen Anspruch und kann durchaus überzeugen.

Peter Haupert, Jahrgang 64 und seit vielen Jahren als gebürtiger Kölner in Düsseldorf lebend, ist aktiver Vereinsspieler seit 1990 und hat eine aktuelle DWZ von 1850. Mit Schachcomputern beschäftigt er sich seit Mitte der 80er Jahre, die Initialzündung war der “Super Conny”. Die Geräte aus dieser Zeit liegen ihm ebenso am Herzen wie die spielstarken Schachcomputer und die neuesten Entwicklungen.

Der Reiz an dem PDA-/Bretti-Turnier liegt für ihn darin, zwei getrennte Bereiche im Computerschach miteinander zu vergleichen.

Man kann aus zwei verschiedenen “Themes” wählen: “Wood” & “Slate”, sowie aus 4 verschiedenen Figuren- sätzen: “Newspaper” (li.), “German”, “French” & “3D Classic” (re.).

Ferner kann man zwischen Vollansicht und Detailansicht wählen. Letztere zeigt neben einem verkleinerten Brett die Notation und im unteren Bereich der Anzeige die Engineausgabe. In dieser Ebene lassen sich auch die geschlagenen Figuren anzeigen und der Stellungsaufbau durchführen.

Das Programm kann auch Zugvor- schläge machen und man kann ihm sogar ein Remis anbieten. Auch an eine Pausenfunktion wurde gedacht.